Besondere Bedeutung für die christlichen Wallfahrer erlangte im Mittelalter der Ort Santiago de Compostela im Nordwesten von Spanien. Zu Ehren des heiligen Jakobus nahmen Pilger, auch aus Nordeuropa und dem Hellwegraum, die lange Reise über Duisburg, Venlo durch Belgien auf Paris in Richtung Spanien auf sich. In Unna trennten sich die Wege der Jakobspilger. Andere nahmen den Weg von hier über Schwerte, Hagen, Köln und Aachen durch Frankreich hindurch nach Spanien.
Papst Calixtus II (1119 – 1124) stellte diese Pilgerreise den Fernwallfahrten nach Rom und Jerusalem gleich. Jakob soll dann nach dem Tode Christi in der weit entfernten römischen Provinz Hispania (Spanien) missioniert haben. Nach seiner Missionstätigkeit ging er nach Jerusalem zurück und wurde von den Gläubigen in einen Rang erhoben, welcher dem eines Bischof gleichgestellt war. Veranlassung für den regierenden Herodes Agrippa I, ihn im Jahre 44 n.Chr. enthaupten zu lassen.
Somit wurde der Heilige Jakob zum ersten Märtyrer des Christentums. Sein Leichnam wurde am Berg Sinai begraben. Später, als die Sarazenen – (Mauren-) einfälle drohten, wurde der Leichnam nach Spanien, ans Ende der damaligen Welt („Finis terrae“) in der Nähe des heutigen Kap Finisterra gebracht.
In Soest, gleich hinter dem Jakobitor, durch das der Hellweg von Westen in die Stadt kommt, liegt die Gaststätte Pilgrim-Hius, das älteste Gasthaus Westfalens, das dem heiligen Jakobus geweiht ist, dem Schutzheiligen der Wanderer (und auch Radwanderer?). In der Gründungsurkunde von 1304 wurde bestimmt, dass Wandernde und „durch die Felder Streifende“ (gemeint waren vor allem Jakobs-Pilger) Aufnahme und Bewirtung finden mussten.