Auch zahlreiche Pilger und Bettler zogen über den Hellweg. Ein Ziel war Werl, das 1661 zur Marienwallfahrtsstätte wurde, ein anderes Aachen. Hier „bewahrte man die vier sogenannten großen Heiligtümer, die – wie noch heute – alle sieben Jahre öffentlich gezeigt wurden: das Kleid Mariens, die sogenannten Windeln, und das Leichentuch Jesu sowie das Tuch des heiligen Johannes des Täufers. Kaiser Karl der Große hatte diese Reliquien einst in seine Residenz überführen lassen; auch sein Grab im Dom war später das Ziel der Pilger.“ (H.J.Deisting, 1991)
„Für Pilger waren die Städte lebensnotwendig, hier konnten sie Nahrung und Herberge bekommen. Es gehörte zur Christenpflicht, Pilger auf ihrer Wallfahrt zu unterstützen.“ (Deisting) Als Gegengabe erwartete man Fürbitten und Gebete der Reisenden.
Aus Werler Polizeiakten geht hervor, wie zahlreich die Herkunftsländer der Bettler waren: Frankreich, den Niederlanden, England, Dänemark, Schweden, Polen, Ungarn, der Türkei, Österreich usw.
Außerhalb der Städte gab es gelegentlich Unterkünfte für fahrendes Volk und Pilger. So der Elendighof nördlich von Unna an der Kreuzung des alten Hellwegs mit der heutigen Hammer Straße, südlich von Werl die Antoniusklause und die Klause in Ostönnen. Auch das Gasthaus am oberen Westenhellweg/Ecke Martinstraße in Dortmund nahm arme Reisende auf. „Es war eine Art Obdachasyl, wo Fremde und Obdachlose, die von auswärts kamen, zunächst Unterkunft und Verpflegung fanden. Auch mit diesem Haus war eine Kapelle verbunden.“ (Brinkmann, A., S. 89)