W16 Endlich ging’s voran – Der Chausseebau

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Für das Straßenwesen kann man behaupten, dass das Mittelalter nicht um 1500, sondern erst um 1800 endete. Zwischen 1818 und 1827 wurde endlich, einige hundert Meter parallel zum Hellweg, eine befestigte Chaussee zwischen Unna, Werl, Soest, Geseke, Paderborn und Höxter oft schnurgerade von Kirchturm zu Kirchturm gebaut – die spätere B1 bzw. B64.

Die Chaussee hatte eine 5m breite mit Mergelsteinen befestigte Fahrbahn und einen 4,5 m breiten sandigen Sommerweg, Alleebäume, die im Sommer ein schützendes Blätterdach bildeten, zu beiden Seiten je einen Graben zur Entwässerung und einen Fußweg.

Meilensteine in Form etwa 2 m hoher Obelisken zeigten jeweils die Entfernung bis Köln an. Es gab auch 1/2-Meilen- und 1/4 -Meilensteine. Einen finden wir noch zwischen Werl und Westönnen mit der Aufschrift „Cölln 16 Meilen“ (eine preußische Meile =7,5 km), einen am östlichen Ortsausgang von Erwitte auf der südlichen Straßenseite und zwei Meilensteine stehen noch westlich von Paderborn.

Der Chausseebau hatte Folgen für die Fahrzeugtechnik. Statt der zweirädrigen Karren wurden nun mehr vierrädrige Wagen benutzt. Ihre Felgen waren mit 15 cm dreimal so breit wie bei den Karren, um die Fahrbahndecke nicht zu sehr zu beschädigen. Auch Kopfnägel auf den Felgen wurden verboten.

Die Geschwindigkeit der Pferdewagen verdoppelte sich, viermal so viel Gewicht konnte transportiert werden. Auch schwere Massengüter wie z.B. Kohle konnten nun wirtschaftlich befördert werden.