W19 Im Rausch der Geschwindigkeiten – Zeitgewinn durch Straßenbau und Fahrzeugtechnik

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Der Hellweg war eingeteilt in Etappenstationen von etwa 15 km Entfernung, was etwa dem Tagesmarsch einer Truppeneinheit entsprach. „Die Wegstrecken, die das Königstum bei seinen Reisen über den Hellweg zurücklegte, dürften gegenüber der Karolingerzeit im Tagesdurchschnitt wesentlich länger geworden sein. Statt einer Entfernung von 15 – 20 km, die die karolingischen Etappenstationen trennte, wird die Reiseleistung des Hofes (ohne Tross) bei 30 – 50 km am Tag gelegen haben, im Einzelfall konnte sie mit Pferdewechsel auch 70 km erreichen.“ (Leidinger, S. 76)

Ein Fuhrwerk schaffte auf der alten Straße etwa 22 – 30 km/Tag. Mit dem Bau der Chaussee, ihrem schnurgeraden Verlauf und der steinigen, festen und trockenen Oberfläche verdoppelte sich die Reisegeschwindigkeit auf eine Tagesleistung von 45 – 53 km/Tag (nach Stenkamp, S. 40) Das Maß aller Geschwindigkeit blieb aber das Pferd.

Mitte des 19. Jahrhunderts übernahm die Eisenbahn die Führung beim schnellen Transport von Menschen und Waren. Die Strecke Unna-Soest wurde in 45 Minuten zurückgelegt.

Mit der Motorisierung des Straßenverkehrs und der Asphaltierung der Straßen ist es heute möglich, die Stecke Unna-Soest in einer halben Stunde zurückzulegen. Verglichen mit der Tagesleistung im Mittelalter ist das etwa die 15-fache Geschwindigkeit. Nimmt man die Transportleistung hinzu, so kann heute ein großer LKW das 20-fache der alten Karren (1,5 t) transportieren. Die Leistung von Straße und motorisiertem Verkehr liegt somit 300-mal über dem der vergangenen Zeiten.